Von der Schraube zum Befestigungssystem:
Chronologie eines Familienunternehmens
1884
Gründung eines kleinen, handwerklichen Betriebes „Rotthausener Schrauben- und Nietenfabrik“ durch den Essener Schmiedemeister August Friedberg in der damals aufblühenden Ruhrindustrie.
1891
In unmittelbarer Nähe zu den Abnehmern aus dem Bergbau und den darauf basierenden Schwerindustrien im aufstrebenden Ruhrgebiet, wird aus dem Handwerksbetrieb schrittweise ein Industrieunternehmen mit eigener Lagerhaltung, werkseigenen Maßvorschriften und wachsender Kundschaft.
1899
Kurz vor der Jahrhundertwende werden erstmalig für die Schraubenherstellung Normen entwickelt. Die maschinelle Bearbeitung nimmt zu, der Bau eines Kesselhauses signalisiert den Aufbruch in ein neues Zeitalter. Die Industrien an Rhein und Ruhr nehmen Fahrt auf. Friedberg ist mit dabei.
1905
Mit der handelsgerichtlichen Eintragung wird fortan der Name „Schraubenfabrik August Friedberg“ geprägt.
1924
Das Unternehmen entwickelt sich unter der Leitung des Gründersohnes, Dipl. Ing Gustav Friedberg, dynamisch weiter. Es folgen die schwierigen Jahre der Weltwirtschaftskrise, die auch am Unternehmen Friedberg nicht spurlos vorübergehen. Der Betrieb muss mangels Nachfrage teilweise stillgelegt werden, bevor sich die Nachfrage wieder stabilisiert.
1934
Mittlerweile arbeitet das Unternehmen wieder im Vollbetrieb und beschäftigt über 140 Mitarbeiter am Standort Gelsenkirchen. Am 19. April stirbt der Firmengründen August Friedberg im Alter von 81 Jahren.
1945
Im Zweiten Weltkrieg wird das Werk zu über 80 % zerstört. Der bis in die 1950er Jahre andauernde Wiederaufbau muss zahlreiche Hürden nehmen und Schwierigkeiten überwinden, bevor die Erfolgsgeschichte im wieder aufblühenden Nachkriegsdeutschland fortgeschrieben werden kann.
1959
Zum 75jährigen Bestehen der Firma Friedberg im Jahre 1959 schreibt die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“, das Unternehmen verkörpere ein Stück Wirtschaftsgeschichte, es habe sich „als Industriebetrieb für die Massenfabrikation von Schrauben und Nieten wie auch als unabhängiges Familienunternehmen die Selbständigkeit bewahrt“.
1966
Im Zuge der ersten Wirtschaftskrise der noch jungen Republik müssen zahlreiche Zechen nicht nur im Ruhrgebiet schließen. Damit entfällt fast eine komplette Abnehmer-Branche für Friedberg. Trotz dieser Krise, die auch Gelsenkirchen hart trifft, entschließt sich Friedberg zur Betriebserweiterung auf insgesamt 25.000 Quadratmeter Werksgelände an der Belforter Straße.
1971
Die 3. Generation übernimmt das Ruder. Der auf 30.000 Quadratmeter gewachsene Betrieb wird nunmehr von der Diplom-Ökonomin Ingrid Brand-Friedberg weitergeführt, ausgebaut und auch in großen Teilen neu – und zudem in Technik und Produktionsausstattung zunehmend international ausgerichtet.
1976
Der direkte Exportanteil des Gelsenkirchener Stammwerkes beträgt über 50 % des Umsatzes.
1980
Die rasante Weiterentwicklung zum international tätigen Spezialanbieter hochwertiger Verbindungstechnik wird fortgesetzt. Forschung und Entwicklung bekommen immer stärkeres Gewicht, die Themen Qualität, Logistik, Services und Anwendungsberatung nicht minder. Der Wandel zum Weltunternehmen findet auch durch neue Branchen statt, die als Absatzmärkte erobert werden.
2000
Die Jahrtausendwende erlebt das Unternehmen Friedberg als hochgeschätztes Unternehmen der weltweiten Befestigungstechnik. Dafür sorgt nicht zuletzt die zunehmende Nachfrage aus der Windenergie-Branche.
2014
Mit nunmehr 130-jähriger Geschichte ist das Unternehmen eines der ältesten Familienunternehmen Deutschlands und unverändert auf Erfolgskurs. Neben Automotive-Produkten sind es vor allem die Windschrauben, die im rasant wachsenden Marktsegment der erneuerbaren Energien für neuen Schub in Technologie und Produktionskapazität sorgen.
2015
Nach dem Tod der langjährigen Inhaberin und Geschäftsführerin Ingrid Brand-Friedberg am 4. Februar, übernimmt mit Beatrix Brand die nunmehr 4. Generation die Verantwortung für das weiter wachsende Unternehmen.
2017
Veränderungen und Modernisierungen, neue Strukturen und weiter verbesserte Standards prägen das Bild eines Unternehmens, das sich auf alle zukünftigen technischen und wirtschaftlichen Anforderungen bestens vorbereitet sieht. Die Tradition wird fortgesetzt: Stabile Verbindungen und hochwertige Produkte im Umfeld anspruchsvoller Industrien und Anwendungen zu produzieren. Die Verlässlichkeit eines Familienunternehmens in der bestehenden Tradition bleibt eine der Säulen der kundenorientierten Geschäftspolitik.